Samstag, 25. September 2010

alltag

Hi ihr lieben,

nach einer gefühlten Ewigkeit Abstinenz vom Schreiben, setze ich mich heute mal wieder in mein Bett und versuche neue Energie zu tanken, indem ich mal in Form eines Blogeintrags an euch meine Gedanken sammel.
Also wie man an meinen Blogeinträgen, welche ja sehr rar geworden sind, sieht bin ich in letzter Zeit sehr beschäftigt. Ich fühle mich abends die letzten Tage eigentlich immer so, wie sich Mama und Papa und vlt noch mehr Leser fühlen müssen, wenn sie abends auf der Couch sitzen und vorm schlafen gehen noch einen Espresso trinken, nur dass es bei mir öfter ein großer Bananenshake oder Orangensaft ist (1,20€).
Ich hatte ja am Anfang die Angst, dass es vielleicht zu wenig zu tun sein könnte hier, aber ich kann euch sagen, dass ist definitiv nichtmehr der Fall; ganz im Gegenteil, es kommt jetzt alles auf einmal, was vielleicht auchnicht die schönste Tatsache ist, aber irgendwie muss ich mich damit arrangieren…

Also eigentlich habe ich zur Zeit 3 Sachen an denen ich arbeite: Das Hospital, Promise/Ahadi und meine Deutschstunden.

Das Hospital ist eigentlich noch das Einfachste. Ich gehe jeden morgen um 8 Uhr dort hin, d.h. um 7 Uhr aufstehen, und leiste dort meine Zeit bis ca. 13 Uhr entweder auf der Frauen und Kinder Station ab oder bin Wahlweise in der Männerstation oder im OP zu finden. Wenn eine interessante OP ansteht, dann bleibe ich auch mal bis 14-15 Uhr oder gehe nach dem Mittagessen nochmal hin. Heute z.B. ist eine sehr interessante OP um 15 Uhr und ich versuche an der teilzunehmen. Alles in allem bin ich mit dem Hospital zufrieden. Es gibt natürlich mal langweilige Phasen, wo man nur rumsitzt, aber ich denke ich kann glücklich sein, denn es gibt denke ich kein anderes Hospital auf der Welt in dem ich bei OPs assistieren, Injektionen setzten , Intravenöse Zugänge legen, Wunden verbinden oder Blut abnehmen darf. Natürlich immer mit irgendeiner Aufsicht, aber ich lerne es und das ist super. Wo ich grade bei Medizin bin: ich bin leider sowohl in Leipzig als auch in Marburg nicht durchgekommen, d.h. ich muss mich nächstes Jahr irgendwie wieder von hier aus bewerben…

Bei Promise kommt z.Z. einfach alles auf einmal und ganz schnell und am besten gleich. Die haben beschloßen, dass sie billiges Internet im Office brauchen und wollten erst etwas kaufen, aber ich habe denen – als ich davon Wind bekommen habe - gesagt, dass sie etwas viel zu teureres kaufen und schwupp hatte ich den Job das günstigste zu suchen. So in Deutschland ja an sich kein Ding. Einfach bei den Anbietern auf den Internetseiten schauen, ggf. nochmal anrufen und irgendwann kommt dann jemand vorbei, der das anschließt und im Optimalfall (Alex ist eine Ausnahme ^^) funktioniert das dann. Hier renne ich von Anbieter zu Anbieter, surfe mit schlechtem Internet auf nur temporär und partial funktionierenden Websites und versuche zu handeln was das Zeug hält um das Beste zu finden. Ich habe jetzt 2 Sachen herauskristallisiert. Einmal für 7000 Ksh eine Landline ins Office und dann monatlich 3000 Ksh oder von einem lokalen W-Lan Anbieter das W-Lan kaufen für 3000 Ksh im Monat, aber da muss ich heut abend noch testen, wie gut die Verbindung ist.
Nebenbei – und dass ist echt die Löwenaufgabe - schreibe ich ein Proposal für die von dem ich mir erhoffe, dass wir am nationalen Anti-HIV Programm teilnehmen können. Das würde letztendlich zur Aufklärung, Medizinischer Beratung und später dann Aufklärung der gesamten Lamu-Jugend führen und uns die Mittel dazu bereitstellen. Diese Mittel könnten wir dann für Workshops, Videos, Kondome, Aids-Tests und Aufklärungsveranstaltungen einsetzen und hätten bestimmt einen großen Erfolg. Es ist nur Irre viel Arbeit alle Dokumente zu finden in die richtige Form zu bringen und die Formulare auszufüllen. Das Englisch in der Ausschreibung erleichtert die Sache übrigends nicht wirklich… Das Proposal ist dank der guten Vorarbeit von Sarah – welche im Dezember nach Lamu kommt, Gott sei Dank - schon fertig, aber halt dann doch nur die halbe Miete… ^^

Und das letze aber so ein bisschen mein Lieblingsprojekt ist mein Ziel wöchentliche Deutschstunden zu geben. Ich habe es geschafft einen Raum zu bekommen (nicht einfach hier, hat mich bestimmt 3 Nachmittage gekostet) und die Werbung dafür zu machen. Das platzieren übernimmt ein Freund von mir, dem ich das Zeug heute noch geben muss. Was ich jetzt zusammen mit meinem alten Swahililehrer mache ist, ich versuche ein Curriculum für die nächsten 4 Monate zu entwerfen, so dass ich nächsten Dienstag anfangen kann. Ich werde die Dienstag und Mittwoch 8-9 Uhr halten. Dienstag abend nur für meine Beachboys und am Mittwoch für den Rest der Community. Wenn die Nachfrage da ist, werde ich das vlt auch ausweiten, z.B. auf Schüler oder 2 Mal pro woche für die Community… mal sehen.

Ja das füllt momentan Recht gut meine Tage und auch bis 22 Uhr eigentlich immer meinen Abend, denn diese Inettypen auf der Insel sind verdammt nachtaktiv und Ruben hat für das Curriculum auch immer nur abends Zeit … ^^

Naja das WE versuche ich mir relativ frei zu halten. Aber ich habe immernoch Ideen im Hinterkopf, weil ich ja noch die Geschichte mit dem Waisenhaus und 2-3 andere Projekte auf der Insel habe.

Naja ich freue mich definitiv auf heute abend, wo ich entspannt mal mit den 8 US-Amis B-Day feiern kann und nur einmal kurz weg muss um Internet zu testen… ^^
Jetzt mache ich mich gleich auf den Weg ins Hospital um mir diese OP anzuschauen. Ist irgendwas an der Lunge, also tolle neue Einblicke. Wenn die Unis in Deutschland wüssten…

Aber auch wenn es ganzschön viel klingt: ich habe an sich einen Arbeitsplatz, -weg und –ort um den mich viele beneiden würden und dessen bin ich mir bewusst, deswegen bin ich schon recht glücklich. ;) Das einzige was mir hier fehlt ist meine Familie, meine Freunde, Mela, ne Waschmaschine und ein etwas ruhiger gelegenes Zuhause… heut Morgen um 6 musste meine Gasttante z.B. auch unbedingt „Raidio –Allah“ hören und das in einer Lautstärke, dass ich durch die Tür jedes Wort verstehen konnte… Achja und hinter meinem Haus sind normalerweise so 10-20 Esel; irgendwann werde ich sie alle töten! ;D

Naja ich muss mal langsam wieder los, aber diese 1030 Wörter haben mir gut getan…

Hab euch alle ganz doll lieb!

Freitag, 24. September 2010

Mittwoch, 15. September 2010

...

Hi ihr lieben!

Es gibt irgendwie nicht soooo viel neues, zumindestens finde ich das. Andererseits habe ich das Gefühl, dass der Tag weniger Stunden bekommt…Ich lerne nämlich grade exponentiell mehr Leute kennen, was irgendwie auch logisch ist, aber erstens sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und zweitens irgendwann echt anstrengend wird. Ich bin ehrlich gesagt sehr zufrieden über diese Entwicklung, weil ich bekannter werde, die Leute zu mir kommen, wenn etwas ist und ich zu den Leuten gehen kann, wenn ich etwas brauche. So hat sich das Platzproblem betreffs der Deutschstunden letztens selbst gelöst, als ich eine (die einzige weibl.) Schreinerin getroffen habe, welche mal so eben ein Häuserblock an der Seafront gehört. Definitiv sehr praktisch für die Classes, aber auch für meinen Wunsch hier irgendwann mal was eigenes zu haben!
Überhaupt ist das etwas, was ich von hier mitnehme. Man brauch nicht alles zu können oder alles zu haben, man muss nur in der Lage sein die richtigen Leute zu kennen oder anzusprechen, damit man sich irgendwie mal gegenseitig einen Gefallen tut. Die Fähigkeit zu stundenlangem Smalltalk bei 2 Tassen Chai ich mir konservieren…

Ansonsten habe ich noch den Leiter des Aphia 2 Cost – Projektes h´getroffen. Das ist ein Projekt, welches sich gegen Krankheiten wie HIV/AIDS oder Malaria richtet und darüber aufklärt. Ich habe bereits ein paar Ideen, wie man da vlt zusammen mit dem DFB oder so etwas größeres über den Fußball organisieren könnte, aber das ist in weiter ferne.

Im Hospital war es die letzten Tage recht langweilig, aber gestern und heute waren geil, weil wir gestern 2 kleine OPs hatten, wo ich „Assistent“ war und heute hatte ich das Vergnügen meines ersten Kaiserschnitts… Ehrlich gesagt war das schon echt starker Tobak und ich hab mehr als einmal überlegt, ob ich nicht lieber gehen sollte, aber dann war es doch okey und Mutter und Kind sind jetzt wohl auf. Definitiv ein geiles Erlebnis! ^^ macht euch keine Sorgen, dass iwas davon zu viel fü mich sein könnte. Ich merke schon wo meine grenzen sein könnten und ich kann eigentlich mit allem hier umgehen!

Neben dem Schreiben wasche ich hier noch n bisl Wäsche. Waschen hier ist scheise! xD das Waschzeug ist Gift für die Finger, es ist anstrengend und so richtig sauber wird es trotzdem nicht… Schickt mir mal ne tragbare Waschmaschine bitte! An die kalte Dusche undso hab ich mich mittlerweile Übrigends total gewöhnt.

Achja und gestern sind ja auch noch die 8 US-Studenten hier angekommen! Mit ihnen unser Chef Athman, de echt locker drauf ist – solange wir uns wohl fühlen und innerhalb der Regeln bleiben können wir machen was wir wollen – und coole Ideen hat und unser alter Sprachenlehrer Ruben der immer noch geil drauf ist. Gestern Abend waren wir dann noch mit Ruben und 5 Freunden nen Juice trinken und Fußball in einem der Fußballkinos schauen. Die anderen 8 scheinen auch lustig zu sein, zumindestens war deren erste Frage an mich: „Wie ist das Nachtleben in Lamu so?“ ^^

Zum Nachtleben: dieses Wochenende werden Manu und ich in Malindi verbringen, weil die beiden Volunterys bzw. ihre Gastfamilien uns zu einer großen Party eingeladen haben und wir würden uns „really enjoy!“ Naja ich sag euch dann später wie es war. ;) Somit werden wir also Freitag früh ins Matatu steigen und uns nach Malindi begeben.

Achja apropos Kleidung: ich habe hier auch einen sehr netten Schneider kennengelernt. Der macht für maximal 10€ aus Kikois (im Prinzip nen einteiliger Rock für Männer, also nen Stoffquadrat), welche verschiedene Farben und Muster haben, nach persönlichen Maßen Pullover (Hoodies), Hosen und vieles mehr, ich lasse mir grad nen paar Sachen von ihm machen und wenn ihr was wollt, dann müsste ihr mir nur das Geld und eure Maße mit genauem Wunsch schicken. ;)

Über was kann ich noch schreiben? Achja mein Gastvater: also der ist fast so cool wie mein Echter! ^^ Es ist so nen richtiger Bär und ne angesehene Persönlichkeit im „Dorf“. Jeder kennt ihn und jeder grüßt ihn ehrerbietig. Wenn er nicht grad in der Schule ist, dann sitz er einfach an der Seafront rum und quatscht mit den Passanten. Sonst ist er aber auch ein sehr liebevoller Familienvater, was hier nicht normal ist. Als Lehrer scheint er auch sehr sozial zu sein, weil er zwei Jungs ohne Vater (Mutter ist alleinerziehend) als „Söhne“ akzeptiert hat und ihre Vaterrolle übernimmt. Da ich jetzt da bin, bin allerdings auch der „Erstgeborene“, d.h. sie müssen mir die Hand küssen. ;D Ich habe es also auch mit ihm gut getroffen und gehe heut abend noch mit ihm Fußball schauen. Das einzige was mich wurmt ist, wie ich ihm beibringen soll, dass ich in nem Monat ausziehen will… :S

Swahili is improving kidogo, polepole, aber ich wechsele immernoich fließend in den Sprachen. ^^ Skypen ist also echt lustig momentan mit mir.

So das wars erstmal. Wäsche ist auch fast fertig. Sry, dass ich auf die persönlichen Sachen noch nicht geantwortet habe (@ Mela z.B.), aber iwie hab ich wenig Zeit! Ich hoffe ich konnte so erstmal alle nen bisschen erreichen und ihr habt euren Spaß. 846 Wörter… ist also doch was passiert… ^^

Hab euch alle ganz doll lieb und vermisse euch!

PS: @ tascha und alle die sich nicht trauen hier zu kommentieren: Karibu! (feel free!)
PPS: ich war beim frisuer! -.- für 1€ ne scheis frisur is echt toll! xD

Sonntag, 12. September 2010

Iddbericht

Hi ihr Lieben!

Als Erstes mal ein paar Impressionen von Idd. Gestern abend war ich zum fastenbrechen bei der Familie von Manu. Da ich gestern auch gefastet hatte war das Fastenbrechen mal wieder ein Highlight, bei dem wir auf eine nahegelegene Minifarm gegangen sind und jeder ein paar Kleinigkeiten mitgebracht hat. Ich habe z.B. für 0,70 Cent (70 Ksh) 5 Samosa und 20 süße Kugeln gekauft (genauen Namen weis ich nicht). Auf dem Weg dahin kamen wir an einem Fußballplatz vorbei und da fiel schon auf, dass rund 10 Menschen einfach dastanden und in den Himmel geguckt haben. Als wir den Gastvater von Manu fragten, was die den machen, erklärte er uns, dass die alle den Mond suchen. Wenn nämlich die strenggläubigen Muslime am 29. Tag des Ramadan keinen Mond sehen müssen sie noch einen 30. Tag anhängen und dann ist erst Idd. In Lamu war gestern Nacht der Mond allerdings nicht zu sehen, was Manu und mich dann schon ein bisl beunruhigt hat, denn ich hatte mit Promise für den nächsten Tag ein Dhowrennen und eine Jahrestagsfeier geplant und wir hatten beide keine Lust auf einen weiteren Tag fasten, aber wir wurden dann erneut von Abdul beruhigt. Wenn nämlich irgendein geistlicher Führer in Ostafrika den Mond sieht, dann muss er das den Anderen mitteilen und es zählt für alle als „Mond gesehen“. Dementsprechend war es eigentlich also doch klar, dass morgen Idd ist, denn es wär schon seltsam, wenn über ganz Ostafrika eine Wolke wär… ^^
Allerdings ist es schon bemerkenswert, wie sehr die Leute hier nach dem Mond leben. Die Seeleute, mit denen ich zu tun haben verehren ihn geradezu, weil er sie nachts leitet, er ist extrem wichtig für die muslimische Zeitrechnung, alle freuen sich, wenn Vollmond ist und jeder hier weis, wann der Mond aufgeht und wann welche Mondphase ist.

Die Kinder waren dementsprechend gut gelaunt und haben sich eigentlich so verhalten wie wir an Weihnachten, denn den gleichen Stellenwert hat dieses Fest auch.

Heute Morgen ist dann also der erste Tag von Idd angebrochen und die Männer haben sich alle in weiße Gewänder gehüllt, ihre besten Gebeetskappen aufgesetzt und beginnen von Haus zu Haus zu ziehen um Freunde zu besuchen und eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Am Tag davor haben sie die Häuser zusammen mit dem Rest der Familie schön gemacht, d.h. gestrichen, die besten Vorhänge rausgeholt und geputzt. Die Frauen und älteren Mädchen bleiben an Idd fast den ganzen Tag zu Hause und machen Essen, welches die rumziehenden Männer verspeisen. Hier macht sich bemerkbar, dass mein Gastvater noch nicht da ist, denn während Manu mit seinem Gastonkel um 10 schon 3 Häuser hinter sich hatte und auch ein weißes Gewand bekommen hatte. Hing ich zu diesem Zeitpunkt noch etwas in der Luft und lief nur mit meinem weißen, horizontal gestreiften Hemd und Jeans etwas planlos in den Straßen rum. Bis um 12 Uhr hatte ich nur das Haus unserer AFS Kontaktperson besucht und dort Orangensaft und Dattelkuchen gegessen. Ich hoffe das wird besser, wenn am Sonntag oder Samstag mein Gastvater zurückkommt. Die Kinder werden natürlich auch schick gemacht und besonders für die Mädchen ist es ein Highlight, weil sie neue Kleider anziehen dürfen und Henna–Bemalungen an Armen und Beinen bekommen. So hat mir auch meine kleine Gastschwester mir stolz ihre Hennapaintings gezeigt und heut Morgen ihr Kleid präsentiert. Die Kinder ziehen dann ähnlich wie an Halloween durch die Straßen und gehen von Haus zu Haus um Süßes oder Geld zu bekommen. Dabei sind in der reichen Familie meiner AFS-Kontaktperson glaube ich ganzschöne Mengen geflossen und im allgemeinen kann man sagen: Für das verschlafene Lamu ist ganzschön was los! An sich ist es aber immer noch extrem Polepole und nicht zu vergleichen mit einem hektischen deutschen Weihnachtsfest. Hier ist es echt geruhsam! ^^ (Oma: ruhe und entspannung ^^) Naja wenn ich so darüber nachdenke wird Weihnachten diese Jahr echt komisch! :S

Nachmittags ging es nach einem Mittagessen (Pilau)mit dem Dhowrace weiter. Ich hatte mir überlegt, dass es besser ist auf keiner Dhow mitzufahren, um niemanden zu verletzen und um nen paar schöne Fotos zu machen. Mit ihnen arbeiten ist halt okey, aber man sollte dann doch nicht zu dicke mit den Beachboys werden. Also blieb ich an Land und hab während ich von ner Promise-Dachterrasse Fotos gemacht mit eine peacecorps-Typ gequatscht, der schon nen Jahr auf Lamu ist und zwischendurch noch mit nen paar Touris und 2 Studentinnen aus den USA, welche nen Semester in Nairobi verbringen. Die Konstellation sagt ja schon ne interessante Konversation voraus., welche dann ca eine Stunde gedauert hat, als die Dhows dann endlich zurück waren. Zwischendurch gab es laute Musik und halb Lamu war zusammengekommen, um an der Feier teilzuhaben. Ein organisatorischer Erfolg also! Als die Jungs dann endlich wieder da waren, ging die Party erst so richtig los. Die 2. Dhow wurde aus Tradition versenkt und die Jungs machten dann erstmal eine Stunde lang party, bevor der Chairman dann die Siegerehrung vornahm und eine kurze Rede hielt. Dannach gab es auch wiedr ein bisl Musik - die hier echt cool ist, ganz viel Black Musik auf African Style gemacht – und es ging noch bis ca 18 Uhr so weiter. Das nächste Rennen ist im November und vlt fahre ich dann mal da mit…

Der Abend…
Okey, ich sehe schon, dass mein Eintrag schonwieder ewig wird und ich jetzt noch ganzschön was raufpacken werde. Also zuerst habe ich mich wie üblich mit Manu an der Seafront getroffen, damit wir noch eine Cola trinken konnten und ein bisschen die Atmosphäre von Idd am Abend nach dem Dhowrennen und allem aufsaugen konnten. Wir schlenderten also die Seafront entlang, als wir aufeinmal den Peacecore-Typen (Jon, ein New Yorker mit asiatischen Wurzeln) und den Sekretär von Promise Monsoon trafen, als sie in einer Saftbar saßen und etwas tranken. Wir setzten uns natürlich kurz dazu und quatschten ein bisl, als Monsoon vorschlug mit ein paar Leuten auf die Floating Bar zu gehen. Das ist eine Bar, welche komplett freischwimmend in der Nähe von Lamu Town ist, ihre Position den Regenzeiten anpasst und an der ich mit der Dhow schonmal vorbeigefahren war – da sah sie echt cool aus! Man kann da dann einfach Leute treffen, welche die gleiche Idee hatten, seinen eigenen iPod anschließen, etwas trinken und einfach Spaß haben. Wir gingen dann in das Guesthouse von Jon und trafen dort die Studenten und ein paar andere Leute aus den USA und Australien rumsitzen und die hatten cooler weise schon kenianischen Schnaps und Cola und Sprite eingekauft und überlegten auch etwas zu machen. Wir setzten uns also dazu und überedeten sie sehr schnell mitzukommen, Ich telefonierte mit einem der Dhowfahrer, ob er uns rüberfahren könne, was natürlich kein Problem war und wir saßen dann noch bis ca 22 Uhr und tranken und quatschten auf dem Balkon. Das ist echt cool, wenn man mit Menschen aus so vielen unterschiedlichen Kulturen dort zusammentrifft und sich einfach über jeden Mist von schwulen Heirat bis Vorurteile übr den jeweils anderen und alle sehen es cool und entspannt, weil iwie sind wir ja alle fremd hier und ein bisschen Globetrotter, die einfach nur an der Welt interessiert sind.
Für mich stellte sich natürlich noch die Frage: “Was mache ich mit meiner Gastfamilie?“ In Berlin kann ich auch mal um 6 Uhr morgens meinen Papa aus dem Bett klingeln, weil ich den Schlüssel vergessen habe und er ist nachher nicht sauer oder ich gelte als böser Junge, weil ich mich rumgetrieben habe, aber hier?!? Naja meine Lösung war dann, dass ich meiner Host-Mum eine SMS schrieb, in der ich sagte, dass ich mit Manu Idd feiern würde und es spät werden könnte. Ich war glaube noch nie so aufgeregt beim absenden und warten auf eine Antwort wie da, aber anscheinend kam es ganz gut an, denn in der Antwort wünschte sie mir „a nice time“. Gesagt, getan; wir gingen los um unseren Captain zu treffen, der vorher aber nochmal auf der Floating-Bar anrief, um zu schaun, ob da etwas los wäre. Es war leider kein Mensch da und so mussten wir umdisponieren und gingen in eine etwas lokalere „Disko“. Die war echt cool, weil die Leute einen nicht so penetrant anmachten, wie man das vlt von Nairobi oder Mombasa gehört hat, sondern man relativ gut in der Menge untertauchen konnte – egal ob Mann oder Frau. Naja dort blieben wir dann bis ca 01:30, weil dann nicht wir, die an den seltsamen Schlafrhythmus gewöhnt waren (Jon und Ich) schlapp machten, sondern die Anderen. Für mich war immer noch ein Problem wo ich eigentlich schlafen würde, denn Manu war bei dem Gedanken wegzugehen nicht wohl und er blieb zu Hause. Ich hätte ihr sicher wachklingeln können, aber Jon hatte eine bessere Idee. Wir gingen dann nämlich als Gruppe zurück ins guest-house und setzten uns noch ein bisschen aufs Dach um weiter zu quatschen und nur die die wirklich Müde waren gingen schon ins Bett. Mein Bett hatte ich da dann schon gesehen, denn die Bänke auf dem Dach sahen bequem aus und es ist warm genug draußen zu schlafen. Wie gut diese Entscheidung war sollte ich am nächsten Morgen sehen!
Als wir uns dann so gegen 04:00 Uhr morgens endlich trennten, blieb ich einfach mit eine Decke oben und schlief friedlich bis um 06:30. Um 06:30 konnte ich Zeuge werden, welchen atemberaubenden Blick man von dem Dach hat, welches direkt an der Seafront lag, so dass man diese über 2km überblicken konnte (bis nach Shela), während die Sonne aus dem gegenüberliegenden Meer aufging. Die wunderschöne Küste von Lamu ein irrer Sonnenaufgang und eine coole Nacht. Das ist fast so gut, wie Loret de Mar und das einzige blöde war, dass es mich auch daran erinnerte und die ganze Szene eigentlich so schön war, dass ich es schon fast traurig fand. Ihr müsst das einfach sehen! Cool waren auch die Schildkröten, die auf dem Dach rumkrabelten… ^^
Naja es war letztendlich auch wieder recht urlaubsmäßig und Urlaub ohne euch ist blöd…

Als ich dann ausgeschlafen gegen 7 Uhr nach Hause ging hatte ich schon ein bisl bammel, was meine Hostmum wohl sagen würde, zumal ich den Stempel des Clubs nur mit mäßigem Erfolg wegbekommen hatte. D.h. als rechte Hand ein bisschen verstecken und mit dem schönsten lächeln „habari za asubuhi“ sagen. Zu meiner Überraschung lächelte die ebenfalls strahlend zurück und antwortete „nsuri!“. Anscheinend war sie ganz froh, dass ich unterwegs gewesen bin und dem Lieben Manu geschlafen hab. ^^
Also alles in allem war das ein echt cooler Abend und mit Jon hab ich einen echt coolen und auslandserfahrenen Freund gewonnen, der noch genauso lange wie wir hier bleiben wird. Mir wurde nur mal wieder klar: eine eigene Wohnung wäre entspannter und auch Jon meinte, dass man sich mehr heimisch fühlt. Naja polepole und eins nach dem Anderen, als nächstes kommt erstmal mein Gastvater morgen.

Haha, 1791 Wörter! Viel Spaß! xD


Die nächsten Tage ist Idd nicht mehr so groß. Abends laufen immernoch Kinder von Tür zu Tür und die Leute haben gute Laune und Grüßen mit Idd mbarak, aber es ist nichts im Vergleich zum ersten Tag. Dafür bin ich viel mit Jon rumgelaufen, der echt n cooler Typ ist, mit dem ich denke noch viel machen wird hier und er hat mich einer Gruppe lokaler Künstler, einem Kunstschneider, welchen ich heut denke beehren werde und nem sehr coolen Lodge Besitzer vorgestellt. Alles in allem also sehr coole Typen, welche gute Kontakte haben und mit denen man gut relaxen kann, aber der Lodge Besitzer (Abdul) topt sie alle. Er hat in den USA und Europa studiert und dann 10 Jahre als Manager eines Logistikunternehmens in den USA gearbeitet. Er hat daher Freunde in der ganzen Welt und mitlerweile sogar die US Staatsbürgerschaft. Letztenlich ist er aber nach Lamu zurückgekommen, um seinen Traum – eine eigene Lodge mit Artstudio und familiärer Atmosphäre – zu leben. Und er hat es geschaft! Er hat ein bisschen auserhalb von Lamu auf einem Stück Land was eigentlich zu bauen nicht geeignet ist, weil da 20 Palmen drauf stehen, 5 Bungalos auf Pfählen gebaut und anstatt die Bäume zu fällen hat er sie einfach in diese Bauten mit eingebunden. Auf dem Erdboden hat er eine öffentlichen Platz zum Waschen (ohne Dusche), eine provisorische Küche (er is ein legendärer Koch), ein Art-Studio, div. Kräuter- und Blumengärten und einen extrem coolen „place for relaxing“. Dort lebt er mit 5 Freunden, welche gleichzeitig Angestellte sind selbst in nem Bungalo und verbringt sein Leben mit Leute treffen (er ist die 2 bekannteste Person auf Lamu), basteln (an Bungalos und Co), Kunst, Kochen, Ideen entwickeln und relaxen (Gras inklusive… ^^). Ein sehr geiler Ort,den ich definitv noch öfter Besuchen werde, zumal er zur angesehen Oberschicht gehört. ;)

so das war jetzt nicht zu viel für euch. ^^

hab euch ganz doll lieb

Montag, 6. September 2010

Altag...

Hi Ihr Lieben,a

ich muss gestehen,dass ich das letzte Mal vergessen hab eure Mails zu kopieren und ich desswegen auf die pers. Sachen in facebook und per web.de noch nicht antworten kann, weil ich mir natürlich Mühe geben und nicht nur was hinklatschen will.

Am Anfang stelle ich einfach mal fest, dass es mir gut geht. Das ist auch das wichtigste hier, habe ich nach nun 7 Tagen Hospital festgestellt. Es ist natürlich kein schöner Anblick die 3 HIV Patienten zu betreuen, welche sich eigentlich nur noch mit Bildern aus Auschwitz vergleichen lassen. Ich bin mir sicher, wenn man mal in Europa ein paar Menschen vor so ein Krankenbett stellen würde, dann könnte man viele Stunden HIV-Aufklärung sparen, denn sowas macht einem mehr klar, wie sehr man aufpassen sollte. Aber auch der Malariafall oder der Tuberkulosefall sah überhaupt nicht gut aus. Was besonders bedrückend ist, ist die Tatsache, dass man eigentlich zu jedem Eingriff – egal wie minimal der sein sollte – mind. zurück nach Mombasa sollte und bei jedem etwas größeren sofort nach Deutschland. Vor 6 Tagen z.B. kam ein 17 jähriger Junge mit einem Unterschenkelbruch an. Der Arzt entschloss sich in einem winzigen Eingriff, den ich nicht verfolgt habe, etwas am Knochen zu machen, so das ein vielleicht 4cm langer, aber bis zum Knochen reichender Schnitt notwendig war. Sogar diese kleine Wunde, die jeden Tag antibiotisch behandelt und bei der 2mal am Tag der Verband gewechselt wurde, ist septisch geworden und der Arzt hat die Wundränder jeden Tag ein bisschen soweit abschneiden müssen, dass die Wunde jetzt 2 Finger Breit und 7cm lang ist. Und so ist das mit jeder Wunde, die man sich hier zuzieht. Echt deprimierend…


Naja ansonsten stellt sich langsam sowas wie Alltag ein. Morgens um 7 Uhr (bei euch um 6) aufstehen und ein kleines Frühstück haben (meist Chai mit Mahamri oder ein bisschen Weisbrot), dann so losgehen, dass ich um 8 Uhr (bei euch um 7) im Hospital bin. Dort helfe ich dann bis um 12 bei den Routinesachen mit, also Medikamentenausgabe und Behandlungen (eigentlich immer Verbandswechsel und Wundreinigung). Interessant ist, dass sich Krankenschwestern hier kein bisschen um die Hygiene oder Essensversorgung der Patienten kümmern müssen. Das machen alles die Verwandten, welche in der „Intensiv“ sogar die Rolle der Schwester übernehmen, welche eigentlich den Monitor überwachen sollte… ^^
Highlight ist, wenn mal eine OP standfindet, aber das ist recht unregelmäßig.
Nach 12 Uhr gehe ich dann meist kurz nach Hause und bekomme ein Mittagessen, welches meist Reis oder Kartoffeln in irgendeiner Variation beinhaltet. Die Zeit dannach ist noch sinnvoll zu füllen. Momentan häng ich dann oft iwo mit Manu rum und wir machen irgendetwas, aber produktiv ist es nicht. Abends zwischen 16-17 Uhr schau ich dann immer mal im Office von Promise vorbei und mache iwas, wenn etwas zu tun ist. Was das angeht bin ich auf das official meeting am ersten Donnerstag nach Ramadan gespannt, welches ich versuche grad etwas größer aufzuziehen, damit ich da meine Ideen mit deren Wünschen und Ansprüchen in Einklang bringen kann und ich vielleicht auch Anfangen kann da mal das eine oder andere zu starten (z.B. ein 2 Büro in nem Touridorf in der Nähe, Werbetafeln am Flughafen und Hafen, ein Restaurant auf der Dachterrasse über dem office (irrer Blick aus Meer)).
Die Zeit zwischen 12 und 16 Uhr plane ich dann irgendwann mal mit dem Waisenhaus zu füllen, welches echt gut sein soll! Dort befinden sich bis zu 200 Waisen und es wird von wechselnden Europaischen Ärzten geleitet. Besser geht es nicht. Eine Ärztin aus Nairobi, welche jetzt im Lamu District Hospital ist meinte, da ist immer Arbeit zu vergeben.
Ja 18 Uhr ist mein Tag dann eig immer vorbei, denn die Sonne geht unter und außerhalb vom Ramadan ist in Lamu um 21 Uhr der Hund begraben.
Am Wochenende bin ich nicht im Hospital, sondern ich mache momentan entweder nix, ein Dhowtrip, wenn möglich, Sport oder etwas für Promise. Ich wird versuchen diese Zeit dann später auch mit dem Waisenhaus sinnvoll zu füllen - zumind den Samstag.

Ansonsten hatte ich heut noch ein interessantes Meeting mit der AFS beauftragten in Lamu. Ich muss sagen Fatma ist eine sehr nette Frau, welche hohes Ansehen auf der Insel genießt und auf mich einen sehr sympathischen Eindruck gemacht hat. Sie war kein bisschen Böse, dass ich schon ein 2. Projekt hatte, sondern schien das sogar zu begrüßen und fragte sehr nett nach unserem befinden in Arbeit und Familie. Dabei bot sie und Hilfe jeder Art an und stellte uns auch ihr Office mit Internet und schöner Bibliothek (ich komme hier ma wieder zum lesen!) zur Verfügung. Dannach wurden wir zu ihr nach Hause eingeladen, welches von ihrem Geld zeugte, und morgen bin ich da mit Manu zum Fastenbrechen eingeladen. Ich muss sagen: Wider aller Erwartungen bin ich froh, dass eine Kontaktperson auf der Insel ist!

Gegen 19 Uhr gibt es dann für mich meist Abendessen, dannach geh ich manchmal noch mit Manu in sein Haus oder an die Seafront und um 22 Uhr (bei euch um 21) falle ich am liebsten Tod ins Bett (da träum ich nicht so viel… ;)). Der Tagesablauf ist für mich so normal, dass ich schon fast lache, wenn ich den auf mein leben nach dem Jahr in Deutschland übertrage. ^^ „21 Uhr? Ich geh schlafen!“
Auch morgens um 6 bin ich total ausgeschlafen…
Also stellt euch drauf ein! ;D


Was sonst noch ganz interessant ist, ist der Sprachkauderwelsch in dem ich mich befinde. ^^ Ich rede nur mit Manu deutsch, höre den ganzen Tag über massig Kiswahili und viel Englisch, denke auf einem englisch-deutsch Mischmasch, in dass sich ab und zu mal nen Swahili Wort verliert und träume in nem englisch-deutsch Gemisch. ^^ Ich glaube in einem Jahr brauche ich einen Deutschkurs…


Achja da war ja nochwas! Nächste Woche am 14. kommt der legendäre Athman (Chef vom SRC) auf unsere Insel und mit ihm 8 US Studenten, welche für 3 Wochen hier bleiben werden, um die Kultur kennenzulernen (andere nennen es vlt Urlaub^^). Und jetzt ratet mal wer ihnen die Insel zeigen soll? ^^ Naja mir isses ganz recht, denn die können denke ganz gut den Nachmittag ausfüllen und auch so nen bisl Leben hier reinbringen. Außerdem bekommen die immer mal Kurse in Swahili -kultur, -sprache usw. und da dürfen Manu und ich uns sicher auch immer mal reinsetzen. Eine weitere Beschäftigung! Letztendlich hat uns die Ankunft von denen dann auch dazu bewogen im Waisenhaus erst übernächste Woche voll einzusteigen, denn wenn wir da schon anfangen, dann auch mit Herzblut und Einsatz, damit die sehen, was die an uns haben. ;)

Ihr seht, so langsam läppert es sich. 

So das war erstmal mein kleiner Alltagsbericht, nächste Woche kommt dann mehr, inklusive meines Monatsresümees (ja ich bin schon ein Monat hier! oO) und einer Beschreibung des Idi (oder Zuckerfest), wo ich auch schon 3 Einladungen für 4 Tage und 3 Nächste habe. ^^

Hab euch ganz doll lieb und ich hol jetzt 2 Cola und geh zu Manu und nen paar Insulanern UNO spielen . ^^

PS: das mit dem kostenlosen inet geht leider dochnicht sooo. es ist extreeeem langsam, aber wir arbeiten dran.

Mittwoch, 1. September 2010

hospitalini

Hi ihr Lieben,
ich nutze jedes Mal den gleichen Anfang oder? ^^ Egal er passt ja auch. Ich habe mir jetzt angewöhnt nicht jeden Tag ins Inet zu gehen, sondern nur ab und zu. So wie die Dinge momentan stehen hat Manu dank seiner Kunst eine Website für ein Hotel zu kreieren – welches bisher echt nur ne hässliche hatte, aber n gutes W-Lan – herausgeschlagen, dass wir für 5€ im Monat W-Lan haben. Danke Manu! Da werde ich denke auch in der Lage sein mal das Office 2010 zu downloaden.
Ansonsten hatte ich heut meinen ersten Tag im Hospital und es war großartig! Ich durfte als erste Amtshandlung eine OP beiwohnen bei der eine 2 handflächen große Wunde an der rechten Seite des rechten Oberschenkels, welche sich stark entzündet hatte und dementsprechend eiterte und infiziert war, gereinigt werden musste, um danach wieder verschlossen zu werden. Mit von der „Besucherseite“ war eine kenianische Medizinstudentin, welche nach 10min allerdings beschloss, dass die Toilette doch schöner ist, als der OP… ^^
Ich blieb also zurück und wurde Zeuge, wie der Chirurg das Fettgewebe bis auf den Muskel abtrennte (erstaunlich wie viel das ist!), die Reste abschabte und ,da die Wunde auch stark zerfetzt war, die überhängenden Hautlappen abschnitt um das eitrige Fettgewebe dort ebenfalls zu entfernen. Aus der 2 handflächen großen Wunde wurde so schnell eine 4 handflächen große Wunde, aber was muss, das muss! ^^ Naja es wurde zumind noch etwas Wasserstoffperoxid und eine 10% Iodlösung raufgekippt und dann ein Verband raufgehauen. Ich bleibe dann noch im OP, um zu sehen, wie dieser wieder gereinigt wurde (inkl der Entsorgung eines ca 3kg schweren Beutels mit Bioabfällen…) und für die nächste OP vorbereitet wurde. Bei diesem kurzen Eingriff wurde nur bei einer Frau, welche per Kaiserschnitt gebären musste, die entstandene eiternde Wunde mit Wasserstoffperoxid und Iodlösung per Injektion an den Wundrändern gereinigt. Nichts desto trotz war beides echt irre interessant und ich glaube der leitende Chirurg war dezent beeindruckt, dass ich die erste OP so aufmerksam zuschauend überstanden hatte. Zugegebener Massen war es auch echt ne eklige und stinkende Angelegenheit, aber es war ja zu ihrem besten. Ich selbst möchte allerdings hier niemals operiert werden, denn die Fliegen und die Ameisenstraße im OP waren denke ich eig nicht vorgesehen. ^^
Dannach ging es für mich auf einen Rundgang durch die Stationen. Es ist eine Miniintensiv (1 Patient), Röntgenabteilung, Kinderklinik (5 Patienten), männliche Station (4 Patienten), weibliche Station (12 Patienten), Kreissaal, Apotheke und Injektionsroom / öff. vorhanden. Insgeamt hat das Ding 80 Betten und dementsprechend eine Recht familiäre Atmosphäre, welche ich mir aber zu nutzen machen kann. Die nächsten Wochen soll ich nämlich von Station zu Station ziehen und mich in die Arbeitsrutine einweisen lassen und ab und zu mal einer OP beiwohnen, um dann zu entscheiden, wo ich am liebsten arbeiten würde. Klingt gut oder? Ich finde die Aussichten ganz gut, zumal ich zu den Jungs von Promise/Ahadi dann immer nachmittags eine Stunde gehen und dort n bisl quatschen und bei Bedarf dem Sekretär, was über Exel und Buchhaltung beibringen. Die Unterichtsstunden kann ich für die eh erst nächste Woche planen.
So das wars für heute ich muss mit Manu an der Seefront noch n paar süße Bällchen naschen und ne Coke trinken, nachdem ich den ersten Fastentag überstanden hab. ;)

So den Zweiten hab ich mal nach 5 Stunden abgebrochen. Die Schwächung durch den Vortag is dann doch zu groß. Mein zweiter Tag im Hospital war auf dem male ward (Station für Männer) und die Krankenschwester hat mich so ein bisl in den Alltag eingeweiht und mir ein paar Sachen beigebracht. Z.B. eine Injektion geben, Blutdruck messen, ne korrekte Aufnahme machen und n viele kleine Sachen (z.B. korrektes Händewaschen). Der Tag war an sich nicht sooo aufregend bzw. stressig, den bei 6 Patienten auf einer Station isses halt n bisl mehr polepole. Ich denke ich werde noch diese Woche im male ward verbringen und später dann auf die Kinderstation oder in den njektion room wechseln. Morgen ist vlt wieer eine OP für mich dabei. 

Ansonsten vermisse ich euch natürlich immernoch…
Hab euch ganz dolle lieb!